Die derzeit schwierige Wirtschaftslage in Deutschland trifft auch die Finanzbranche. Fachkräftemangel, hohe Kosten und zunehmende Bürokratisierung gehen an ihr nicht spurlos vorbei. Dennoch: Der Blick auf die Entwicklung der Branche stimmt zuversichtlich.
Neben unseren Kundenbranchen behalten wir auch die Lage und die Entwicklung der Finanzbranche im Auge. Das hilft uns, auf absehbare Trends und Veränderungen rechtzeitig reagieren zu können. Ein wichtiger Indikator dafür ist der Index des Centers for Financial Studies (CFS-Index) der Frankfurter Goethe-Universität. Dieser beleuchtet seit 2007 die Verfassung der deutschen Finanzbranche. Der Index basiert dabei auf vierteljährlichen Erhebungen unter Managern von Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften sowie von spezialisierten Dienstleistungsunternehmen wie Factoring-Anbietern. Er erfasst Unternehmenskennzahlen wie Umsatz, Ertragssituation, Mitarbeiterzahl und Investitionen für das jeweils vergangene und das laufende Quartal. Diese Sub-Indizes sowie der CFS-Index insgesamt können mit mindestens 50 bis maximal 150 Punkten bewertet werden – was als Zustandsmesser für die Branche dient.
Im ersten Quartal 2024 wurde ein CFS-Index von 108,4 Punkten ermittelt; 1,2 Punkte mehr als im Vorquartal. Das zeigt zwar eine eher verhaltene Stimmung in der Finanzbranche, allerdings war der Wert seit 2022 nicht mehr so hoch. Der leichte Optimismus ist unter anderem an der Mitarbeiterzahl und dem Investitionsvolumen abzulesen. So stellten sowohl Finanzinstitute als auch Dienstleister im letzten Quartal vermehrt neue Mitarbeiter ein. Daneben stieg das Investitionsvolumen in Produkt- und Prozessinnovationen bei Dienstleistern deutlich – um fast fünf Punkte.
Die gesamte Finanzbranche erwartet einen leichten Investitionsanstieg im laufenden Quartal. Daneben waren zwar das Umsatz- und das Ertragswachstum in der Branche rückläufig, jedoch erwarten Dienstleister auch hier bessere Ergebnisse für das zweite Quartal 2024.
Positiv entwickelt sich neben den genannten unternehmensinternen Aspekten auch die Einschätzung der zukünftigen internationalen Bedeutung des hiesigen Finanzplatzes: Der Indexwert stieg um fast acht auf über 99 Punkte. Dieser Aufwärtstrend lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass sich Deutschland erfolgreich um den Sitz der neuen EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (Anti-Money Laundering Authority, AMLA) beworben hat. Die AMLA wird Mitte 2025 ihre Tätigkeit in Frankfurt aufnehmen.
Trotz der optimistischeren Einstellung zeigte sich bei der Befragung der Manager auch, dass noch viel getan werden muss, um die derzeitige Wachstumsschwäche der Wirtschaft zu überwinden. So sehen rund:
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