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Ihr Ansprechpartner für Factoring

Wolfgang Roell

EKF Finanz Frankfurt GmbH
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Factoring erklärt – an drei konkreten Beispielen

Die Umsatzfinanzierung über Factoring bietet Liquidität für unterschiedliche Branchen und Bedürfnisse. Hier möchten wir Ihnen einmal an drei praktischen Factoring-Beispielen von Unternehmen zeigen, wie der Forderungsverkauf in der Praxis aussieht. Also: In welchen Fällen er sich lohnt und was die Vorteile und Einsparpotenziale sind. Der 3-Monats-Euribor wurde mit 3,95 % (Wert vom 01.11.2023) angesetzt.

1. Beispiel: Full-Service-Factoring in der Personaldienstleistung

Unser erstes Factoring-Beispiel zeigt ein mittelständisches Zeitarbeitsunternehmen mit einem Bruttojahresumsatz in Höhe von 2,38 Mio. Euro, einem Forderungsbestand von 200.000 Euro und circa 50 aktiven Kunden. Das Rechnungsaufkommen liegt bei etwa 2.500 Rechnungen pro Jahr. Der Personaldienstleister besitzt eine gute Auftragslage und arbeitet mit Gewinn. Jedoch binden die Forderungen wichtiges Kapital. Durch Full-Service-Factoring wurde eine Möglichkeit gefunden, die Löhne und Abgaben an die Sozialkassen unabhängig vom Zahlungsverhalten der eigenen Kunden zu begleichen.

Wie die Tabellen unten zeigen, sind die Kosten der Finanzierung überschaubar: In unserem ersten Factoring-Beispiel beträgt die Factoringgebühr für den Delkredereschutz und die Übernahme des kompletten Debitorenmanagements 0,90 Prozent des jeweiligen Bruttorechnungsbetrages. Für die Prüfung und dauerhafte Überwachung der Schuldner waren Prüfgebühren von insgesamt 1.500 Euro zu zahlen. Für die Bevorschussung der Forderungen erhalten wir einen Zinssatz in Höhe von 4,25 Prozent Aufschlag auf den 3-Monats-Euribor

Auswirkung von Factoring auf die Bilanz der "Zeitarbeit GmbH" (in Tsd. Euro)
Aktiva Vorher Nachher
I.
Anlagevermögen

Fuhrpark
50 50
Einrichtungen
70 70
II.
Umlaufvermögen


Forderungen
200 20
III.
Liquide Mittel
Bankguthaben
5 5
Kasse
15 15
Bilanzsumme 340 160
Passiva Vorher Nachher
I.
Eigenkapital

Stammkapital
50 50
II.
Langfristiges Fremdkapital


Darlehen
- 0 - 0
III.
Kurzfristiges Fremdkapital
Kreditoren
190 110
Bankverbindlichkeit
100 - 0
Bilanzsumme 340 160
Eigenkapitalquote (in %)   15 31
Auswirkung von Factoring auf die Gewinn- und Verlustrechnung der "Zeitarbeit GmbH"
Aufwand
0,90 % Factoringgebühren
aus EUR 2,38 Mio. Brutto-Umsatz
21.420
8,20 % Sollzinsen
aus 180 TEUR Investment
14.760



Limitgebühren 1.500
Summe Aufwand 37.680
Mehrausgaben - 2.180
35.500
Ertrag
Vermeidung von Kosten für Debitoren-
buchhaltung, Mahn- und Inkassowesen
6.000
Vermeidung von
Forderungsausfällen
10.000
Anwaltskosten 5.000
Kosten der Kontokorrentfinanzierung
bei der Hausbank (13 % Sollzinsen
aus EUR 100 TE Investment)
13.000
Kosten der Bonitätsbeurteilung 1.500
Summe Ertrag 35.500

Einsparpotenziale und Vorzüge im ersten Factoring-Beispiel

Dank Full-Service-Factoring vermeidet der Kunde unter anderem Kosten für eine eigene Warenkreditversicherung sowie potenzielle Forderungsausfälle und die damit verbundenen Ausgaben für Inkasso und Rechtsvertretung. Auch administrative Kosten können aufgrund der Übernahme der Debitorenbuchhaltung sowie des Mahn- und Inkassowesens durch uns verringert werden. Hinzu kommt die Reduzierung von Finanzierungskosten und die Unabhängigkeit von der Hausbank sowie vom Zahlungsverhalten der eigenen Kunden. Factoring gibt dem Unternehmen die Sicherheit, stets über ausreichende Liquidität zu verfügen, um die Sozialabgaben, das Finanzamt und andere Posten pünktlich bezahlen zu können. Die Mehrausgaben konnten über den Preis weitergegeben werden, so dass sich Factoring für das Unternehmen in diesem Beispiel kostenneutral gestaltet.

2. Beispiel: Inhouse-Factoring in der Kunststoffproduktion

Das zweite Beispiel zeigt einen Kunden aus dem Segment der Kunststoffproduktion mit einem Umsatzvolumen von 16,67 Millionen Euro inklusive Umsatzsteuer. Auftrags- und Ertragslage waren stets gut, jedoch banden offene Forderungen regelmäßig wichtiges Kapital, wodurch es dem Unternehmen nicht möglich war, seine Beschaffung flexibler zu gestalten. So blieben Skontoerlöse ungenutzt und auch mögliche Preisverbesserungen im Einkauf konnten nicht verhandelt werden. Bestenfalls war der Kunststoffproduzent in der Lage, die Rechnungen seiner Lieferanten zum Nettozahlungsziel zu begleichen.

Da die Kunststoff produzierende GmbH administrativ, personell und IT-technisch sehr gut aufgestellt ist, wurde hier ein Inhouse-Factoring etabliert. Die Factoringgebühr beläuft sich auf 0,38 Prozent des Bruttojahresumsatzes. Die Zinsen für die 90-prozentige Bevorschussung der Forderungen liegen bei 3,50 Prozent Aufschlag auf den 3-Monats-Euribor. Die Gebühren für die Prüfung der Bonität der Schuldner und deren dauerhafte Überwachung schlagen mit insgesamt etwa 3.000 Euro pro Jahr zu Buche.

Auswirkung von Factoring auf die Bilanz der "Kunststoff GmbH" (in Tsd. Euro)
Aktiva Vorher Nachher
I.
Anlagevermögen

Fuhrpark
150 150
Einrichtungen
110 110
II.
Umlaufvermögen


Warenbestände
800 1.000
Forderungen
1.400 150
III.
Liquide Mittel
Bankguthaben
5 5
Kasse
15 15
Bilanzsumme 2.480 1.430
Passiva Vorher Nachher
I.
Eigenkapital

Stammkapital
250 250
II.
Langfristiges Fremdkapital


Darlehen
280 280
III.
Kurzfristiges Fremdkapital
Kreditoren
1.500 250
Bankverbindlichkeit
650 650
Bilanzsumme 2.680 1.430
Eigenkapitalquote (in %)   9 17
Auswirkung von Factoring auf die Gewinn- und Verlustrechnung der "Kunststoff GmbH"
Aufwand
0,38 % Factoringgebühren
aus EUR 16,67 Mio. Brutto-Umsatz
63.500
7,45 % Sollzinsen
aus EUR 1,25 Mio. Investment
93.125
Limitgebühren u. Ä. 3.000
Summe Aufwand 159.625
Minderausgaben/Mehreinnahmen 4.375
164.000
Ertrag
2,0 % Skonto
aus EUR 6,30 Mio. Wareneinsatz
126.000
Vermeidung von
Delkredereverlusten
20.000
Kosten der Bonitätsbeurteilung 3.000
Konditionsverbesserungen im Einkauf 15.000
Summe Ertrag 164.000

Das bringt Factoring in Beispiel zwei

Die Einsparungspotenziale liegen auf der Hand: Bereits 2,0 Prozent Skonto ausgehend von einem Wareneinsatz von 45 Prozent des Nettoumsatzes – 14 Millionen Euro – ziehen Erträge von 126.000 Euro nach sich. Die Vermeidung von Delkredereverlusten aufgrund der kompletten Delkredereübernahme durch EKF sparte dem Unternehmen nochmals 20.000 Euro ein. Auch Kosten, beispielsweise für Auskunfteien, im Rahmen der zuvor selbst vorgenommenen Bonitätsbeurteilung der Kunden entfielen – weitere 3.000 Euro. Schlussendlich konnten Konditionsverbesserungen im Einkauf generiert werden, so dass das Unternehmen noch einmal 15.000 Euro pro Jahr auf der Habenseite verbuchen kann. Die Mehrkosten konnten über den Preis weitergegeben werden, so dass sich Factoring für das Unternehmen in diesem Beispiel kostenneutral gestaltet.

3. Beispiel: Factoring bei einem Lebensmittelhersteller 

Unser drittes Beispiel zeigt einen Hersteller von Cerealien mit einem Umsatzvolumen von 7,14 Millionen Euro inklusive der Umsatzsteuer. Während Auftragslage und Gewinn keinen Anlass zur Sorge gaben, bestand auch für dieses mittelständische Unternehmen eine große Hürde in den Forderungen – und dem dadurch gebundenen Kapital. Es gelang deshalb nicht, den Einkauf nach den eigenen Bedürfnissen zu optimieren: Skontoerlöse mussten ungenutzt bleiben und auch Preisverbesserungen im Einkauf konnten nicht verhandelt werden. Die Zahlungsziele der eigenen Lieferanten mussten stets ausgeschöpft werden.

Auswirkung von Factoring auf die Bilanz der "Lebensmittel GmbH" (in Tsd. Euro)
Aktiva Vorher Nachher
I.
Anlagevermögen

Fuhrpark
150 150
Einrichtungen
800 800
II.
Umlaufvermögen


Warenbestände
730 730
Forderungen
600 60
III.
Liquide Mittel
Bankguthaben
5 5
Kasse
15 15
Bilanzsumme 2.300 1.760
Passiva Vorher Nachher
I.
Eigenkapital

Stammkapital
250 250
II.
Langfristiges Fremdkapital


Darlehen
450 450
III.
Kurzfristiges Fremdkapital
Kreditoren
750 210
Bankverbindlichkeit
850 850
Bilanzsumme 2.300 1.760
Eigenkapitalquote (in %)   11 14
Auswirkung von Factoring auf die Gewinn- und Verlustrechnung der "Lebensmittel GmbH"
Aufwand
0,53 % Factoringgebühren
aus EUR 7,14 Mio. Brutto-Umsatz
38.000
7,95 % Sollzinsen
aus EUR 540 TEUR Investment
42.930
Limitgebühren u. Ä. 2.000
Summe Aufwand 82.930
Mehrausgaben - 3.130
79.800
Ertrag
1,5 % Skonto
aus EUR 3,72 Mio. Wareneinsatz
55.800
Vermeidung von
Delkredereverlusten
12.000
Kosten der Bonitätsbeurteilung 2.000
Konditionsverbesserungen im Einkauf 10.000
Summe Ertrag 79.800

Factoring bringt monetäre und nicht-monetäre Vorteile

Die Vorzüge des Factorings lassen sich auch in Beispiel drei leicht errechnen. Bereits 1,5 Prozent Skonto bei einem Wareneinsatz von 62 Prozent des Nettoumsatzes von 6,0 Millionen Euro ergeben Einsparungen von 55.800 Euro. Da Delkredereverluste entfielen konnten noch einmal 12.000 Euro eingespart werden. Die Bonitätsbeurteilung der Abnehmer musste nicht mehr auf eigene Faust durchgeführt werden, was 2.000 Euro brachte. Dank Factoring konnten die Konditionen im Einkauf neu verhandelt werden, womit der Lebensmittelproduzent noch einmal rund 10.000 Euro jährlich einsparte. Insgesamt haben sich bei diesem Kunden durch Factoring Mehrausgaben i. H. v. 3.130 Euro ergeben, die über den Preis weitergegeben werden konnten.

Weitere positive Aspekte wie die Aufwertung des Bankenratings oder das verbesserte Standing bei den eigenen Lieferanten können an dieser Stelle monetär zwar nicht bewertet werden, sind aber zweifelsohne vorhanden. Gerade der gute Ruf bei Lieferanten aufgrund der umgehenden Zahlung der Verbindlichkeiten ist nicht zu unterschätzen. Bei Rohstoffengpässen kann die Lieferfähigkeit des Cerealienherstellers wegen der bevorzugten Belieferung durch seine Vorlieferanten zum unschlagbaren Wettbewerbsvorteil werden.

Fazit zu den drei Factoring-Beispielen

Wie sich an allen drei Beispielen erkennen lässt, löst der regelmäßige Forderungsverkauf zahlreiche Herausforderungen mittelständischer Unternehmen: Kosten durch Zahlungsausfälle oder für eigene Warenkreditversicherungen und Bonitätsbewertungen entfallen; es sind optimale Konditionen im Einkauf aushandelbar; eigene Verbindlichkeiten können unabhängig vom Zahlungsverhalten der Abnehmer beglichen werden. Die drei Factoring-Beispiele zeigen darüber hinaus, dass die jeweilige Branche kaum eine Rolle spielt. Die strukturellen Probleme ähneln sich sehr oft. Für fast jeden mittelständischen Bedarf gibt es eine entsprechende Factoring-Lösung. Zudem sind mit uns jederzeit individuelle Abstimmungen möglich. Was zudem auffiel: Die Kosten für Factoring sind in allen Fällen moderat. Bei geschickter Nutzung des Ansatzes kann kostenneutral gearbeitet werden oder es ergeben sich gar Erträge wie in den Beispielen zwei und drei.

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Name der Person

Wolfgang Roell

Marketing und Vertrieb

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EKF Finanz Frankfurt GmbH