Unser Beispiel zeigt einen Hersteller von Cerealien mit einem Umsatzvolumen von 12,84 Mio. Euro brutto (also inklusive der Umsatzsteuer). Das Unternehmen besitzt eine gute Auftragslage und man arbeitet mit Gewinn. Jedoch binden die Forderungen wichtiges Kapital, welches es dem Unternehmen nicht ermöglicht, den Einkauf flexibler zu gestalten. So bleiben Skontoerlöse ungenutzt und auch mögliche Preisverbesserungen im Einkauf können nicht verhandelt werden, da man bestenfalls in der Lage ist, die Vorlieferanten nach dem Nettozahlungsziel zu begleichen.
Voraussetzung für die Zusammenarbeit in einem Full-Service-Verfahren ist zu nächst einmal, dass die Forderungen frei von Rechten Dritter sein müssen, also z. B. nicht an eine Bank etc. abgetreten sind. Weitere Voraussetzung ist eine vernünftige Bonität des Forderungsverkäufers. Gleiches gilt für die Debitoren (gewerbliche Kunden), damit der Rückversicherer Limite auf diese zeichnen kann. Die Leistungen der zugrundeliegenden Forderungen müssen vollständig erbracht sein. Abschlagszahlungen, An- oder Teilzahlungen sollten möglichst keine bestehen. Es müssen Forderungen aus Waren- und/oder Dienstleistungsgeschäften sein. Es darf sich also nicht um Forderungen aus Geldgeschäften o. ä. handeln.
Factoring ist geeignet für mitteständische Unternehmen, die sich z. B. in einer Wachstumsphase befinden. Aber auch für Startups oder Unternehmen, die sich in einer Restrukturierungs- oder Sanierungsphase oder gar in der Insolvenz befinden, kann Factoring die benötigte Liquidität zur Verfügung stellen.
Im Gegensatz zum Inhouse-Factoring werden beim Full-Service-Factoring neben der Absicherung der Forderungen (Übernahme des Ausfallrisikos – das sog. Delkredere) und der Bevorschussung der Forderungen (Liquiditätszufluss) auch administrative Aufgaben wie die Debitorenbuchhaltung, das Mahn- und Inkassowesen übernommen. Beim Inhouse-Factoring verbleiben die Debitorenbuchhaltung sowie das Mahnwesen beim Factoring-Nutzer.
Der große Vorteil beim Full-Service Factoring ist, dass man sich neben der Liquidität aus den Forderungen und der Risikoabsicherung auch im administrativen Bereich entlasten und sich somit voll auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Factoring gibt es nicht umsonst. Im Vergleich zu einem Kontokorrentkredit ist Factoring teurer. Allerdings hinkt der Vergleich, weil die Leistungen im Factoring deutlich umfangreicher sind Die Kosten einer Factoringzusammenarbeit sollten möglichst entweder über den Einkauf und/oder über den Preis weitergegeben werden, so dass sich eine Zusammenarbeit für den Kunden möglichst kostenneutral darstellt.
Für Unternehmen, die längere Zahlungsziele gewähren müssen, sich in einer Wachstums-, Neugründungs- , Sanierungs- oder Insolvenzphase befinden, sich zudem umsatzkongruent finanzieren und administrativ entlasten wollen, ist Full-Service-Factoring eine echte Alternative oder Ergänzung zur Kontokorrentlinie der Hausbank. Das Ganze gibt es war nicht umsonst, wenn man aber Preis-/Leistung gegenüberstellt und sich die Kosten weitestgehend kompensieren lassen, ergibt sich für Factoring-Nutzer ein echter Mehrwert gegenüber dem Wettbewerb.
Gerne klären wir Ihre Fragen und erarbeiten ein individuelles Angebot für Sie – ganz auf Ihr Unternehmen zugeschnitten.