1927
Sechzehn Kolonialwarenhändler gründen die „Großhandels- Einkaufsgesellschaft mbH“ (das spätere Einkaufskontor oder EKF) mit Sitz im historischen Zunfthaus, Domstraße 10, Frankfurt a.M.
Mit 26.000 Reichsmark Anfangskapital verfolgen die Gesellschafter den Zweck, ihre Einkäufe zu bündeln, um günstige Konditionen zu erzielen. Zugleich wird im Rahmen der Zentralregulierung die Haftungsübernahme (Delkredere) für Lieferungen der Lebensmittelindustrie angeboten.
1931
Die Importtätigkeit beginnt. Große Läger werden eingerichtet und ausgebaut.
1935
In der sich abzeichnenden zentralen Planwirtschaft erhält die Großhandels-Einkaufsgesellschaft von der „Reichsstelle für Milcherzeugnisse, Öle und Fette“ den Auftrag, diese begehrten Produkte in Hessen zu verteilen.
1944
Geschäftsräume und Läger in der Frankfurter Innenstadt werden durch Luftangriffe vollkommen zerstört. Die Geschäftstätigkeitwird auf mehrere Standorte außerhalb der Stadt verlagert.
1945
Nach der Besetzung Hessens durch amerikanische Truppen wird das Einkaufskontor in großem Umfang in die Zuteilung von Nahrungsmitteln auf der Grundlage der damals eingeführten Lebensmittelkarten eingeschaltet. Später wird EKF auch die Verteilung der Schulspeisung im Großraum Frankfurt anvertraut. Das Einkaufskontor übernimmt somit „hoheitliche“ Funktionen, was in Zeiten strenger Rationierung für Vertrauenswürdigkeit und Funktionsfähigkeit des Unternehmens spricht.
1950 -1980
In Deutschland entsteht der erste „Cash and Carry“ - Markt. In den Folgejahren sorgen Selbstbedienungs-Supermärkte, Discounter, Verbrauchermärkte „auf der grünen Wiese“ mit kostenlosen Parkplätzen und Wegfall der Preisbindung für einen radikalen Umbruch der traditionellen Handelsstrukturen. Besonders hart trifft es den Nahrungsmittelgroßhandel – und somit auch das EKF. Die Firma lässt sich nicht unterkriegen, sondern wendet sich verstärkt dem Nonfood- Geschäft zu. Umfangreiche Ausstellungsflächen und Läger werden am Firmensitz in Frankfurt-Höchst eingerichtet. Außerdem passt das EKF sich der neuen Handelslandschaft an, indem es große Verbrauchermarktketten wie Leibbrand und Massa von seiner Leistungsfähigkeit als Zentralregulierer überzeugt und als Kunden gewinnt. Schließlich kommt es sogar zu einer Zusammenarbeit mit dem „Goliath“ der Branche, Karstadt.
Insgesamt setzt das EKF zu dieser Zeit rund 1 Milliarde DM jährlich um.
Nach und nach übernimmt es all seine Konkurrenten in Hamburg, Berlin, Stuttgart und München, bis nur noch das Einkaufskontor Frankfurt bundesweit übrig bleibt.
1982
Die Zahl der Lebensmittelanbieter in den verschiedenen Vertriebsformen schrumpft dramatisch. EKF verliert den Großkunden Massa an Metro; Leibbrand und Selgros sind bereits Jahre zuvor von Rewe übernommen worden.
1990
EKF reagiert auf diese Entwicklung mit einer stärkeren Fokussierung auf Nonfood-Eigenhandel mit den Schwerpunkten Sport und Freizeit. Insbesondere mit Levis-Jeans sowie Artikeln von Adidas/Puma werden lukrative Geschäfte getätigt. Der neue Firmensitz im Gewerbegebiet Hofheim-Wallau mit angeschlossenen Lagerhallen sowie über 20.000 qm außerhalb angemietete Läger ermöglichen die bundesweite Auslieferung der Ware.
Allerdings zeigt das vielversprechende neue Geschäftsfeld bald seine Tücken. Die Jeans- und Sportartikelhersteller überziehen das Einkaufskontor mit zahlreichen Prozessenwegen Vertriebs angeblich gefälschter Ware. Obwohl die meisten Rechtsstreitigkeiten gewonnen werden, gibt EKF diese Aktivitäten wegen unberechenbarer Risiken auf.
Ab 1994
Die EKF-Umsätze schrumpfen daraufhin dramatisch. Eine Existenzkrise zeichnet sich ab. Jetzt hilft nur die Rückbesinnung auf die ureigenen Stärken der Gesellschaft und ihrerMitarbeiter: Risikobewertung und Haftungsübernahme für Dritte. Zum ersten Mal kommt der Begriff „Factoring“ ins Spiel, das Parallelen zur bereits vertrauten Zentralregulierungmit Delkredere-Übernahme aufweist. Da kommt es gelegen, dass die GdB (Güterkraftverkehrsunternehmer der deutschen Bundesbahn e.G.). dem EKF anbietet, sich gemeinsam im Factoring für Spediteure zu engagieren. Nach der überraschenden Insolvenz der GdB aufgrund von mutmaßlichen Bilanzmanipulationen kann EKF das Factoring allein fortführen, auf andere Branchen ausdehnen undbundesweit anbieten. Mit der Zeit verwandelt sich die Firma unter ihrem neuen Namen „EKF Finanz Frankfurt“ in einen modernen Finanzdienstleister mit Schwerpunkt Factoring. Aber auch dieses Geschäft verlangt permanente Wachsamkeit, um nicht Forderungen anzukaufen für Waren, die nie geliefert, oder Dienstleistungen, die nie erbracht wurden (Veritätsrisiko).
2017
In 90 Jahren hat das EKF nur drei Alleingeschäftsführer: Walter Braun, Großhandelskaufmann mit Leib und Seele, Dr. Harald Dombrowski, Jurist mit kaufmännischem Gespür, und Dipl.-Kfm. Thomas Frericks, aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen als Banker wie geschaffen für die Führungsaufgabe bei einem modernen Finanzdienstleister. Über drei Jahrzehnte (1949-1983) prägt der legendäre Fritz Dietz als Aufsichtsratsvorsitzender die Gesellschaft.
Im Jubiläumsjahr ist die EKF Finanz Frankfurt GmbH anerkannter Factoring-Partner für mittelständische Unternehmen in Deutschland. Der umfangreiche, unbelastete Grundbesitz in bester Verkehrslage liefert nicht nur stabile Mieteinnahmen, sondern ist auch Voraussetzung für großzügige Kreditlinien seitens der Banken, wie sie für das Factoring unerlässlich sind. Mit einer Eigenkapitalquote von annähernd 50%, einer Kapitalausstattung von nahezu 10 Mio. Euro und einem Factoring-Umsatz von 200 Mio. Euro pro Jahr zählt die EKF Finanz Frankfurt GmbH zu den dividendenstarken und soliden Adressen im Finanzdienstleistungssektor.
Zum 90jährigen Bestehen sei mit Blick auf die geschilderten Meilensteine der Firmengeschichte die Frage erlaubt: „Was ist das Erfolgsrezept fürs Überleben auf einer solchen Achterbahnfahrt?“Beständigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Professionalität, gepaart mit Anpassungsfähigkeit an die dynamischen Entwicklungen der Branche, Bereitschaft zu Veränderungen, Leidenschaft, loyale Mitarbeiter, offensiver Umgang mit Herausforderungen, Innovationsfreude – und etwas Glück.
UND SO STEHEN GUT DIE ZEICHEN,
AUCH DIE 100 ZU ERREICHEN !
Ihr Ansprechpartner bei der EKF Finanz Frankfurt GmbH:
Herr Wolfgang Roell
Tel.: 0 61 22 - 998 - 124
E-Mail:
Internet: www.ekf-frankfurt.de