Welche Gründe dazu führen können, dass Kunden ihre Zahlungsziele überschreiten, und wie Personaldienstleister dennoch ihre Liquidität sichern können, erklärt Ilka Müller-Weber von der PILGRIM Personal GmbH im arbeitsblog-Interview.
Die PILGRIM Personal GmbH wurde schon Mitte Mai 2015 gegründet. Die geschäftsführende Gesellschafterin, Ilka Müller-Weber, war bereits zuvor in einem anderen Unternehmen, gemeinsam mit mehreren Gesellschaftern, in der gleichen Position tätig, wollte aber gerne „ihr eigenes Ding“ machen. Spezialisiert hat sie sich auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem medizinischen und sozialen Bereich, da sie selbst aus dem Gesundheitssektor kommt. Zu ihrem Team gehören Pflegekräfte aus der Alten- und Krankenpflege, aber auch pädagogisches Fachpersonal wie Erzieher, Heilerziehungspfleger oder Sozialpädagogen.
arbeitsblog: Frau Müller-Weber, was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen Ihrer Branche?
Ilka Müller-Weber: Ich denke, die entscheidenden Faktoren unterscheiden sich sicher bei uns nicht allzu sehr von anderen Personaldienstleistern, auch wenn wir in einer sehr speziellen Branche unterwegs sind. Gut geschultes Fachpersonal zu finden, ist sicher für alle Personalüberlasser, neben den zahlreichen Hürden, die die Politik uns aufbürdet, die Herausforderung schlechthin.
„In letzter Zeit höre ich immer öfter, dass es nicht darum geht, dass es bei meinen Kunden an der Liquidität mangelt, um meine Rechnungen zu bezahlen, sondern an Fachkräften in der Buchhaltung.“
Ilka Müller-Weber über die Gründe von Zahlungsverzögerungen der Kunden
arbeitsblog: Und was kommt an zweiter Stelle?
Ilka Müller-Weber: Ganz klar: Das Liquiditätsmanagement! Das wird aus meiner Sicht immer wichtiger für mittelständische Unternehmen – und nicht nur in der Personaldienstleistung. Zwar müssen wir derzeit noch keine irrelangen Zahlungsziele gewähren (meistens zwischen 14 und 30 Tagen netto), aber auch das kann schon an der Liquidität zehren, vor allem wenn die Kunden das Zahlungsziel dann noch überschreiten.
arbeitsblog: Was sind die Gründe für die Zahlungszielüberschreitungen?
Ilka Müller-Weber: Wenn es nicht ein so ernstes Thema wäre, wäre die Antwort hierauf wirklich witzig: In letzter Zeit höre ich immer öfter, dass es nicht darum geht, dass es bei meinen Kunden an der Liquidität mangelt, um meine Rechnungen zu bezahlen, sondern an Fachkräften in der Buchhaltung.
arbeitsblog: Das heißt also, es sind nicht genügend Fachkräfte bei Ihnen Kunden, die die Zahlungen rechtzeitig anweisen. Dann sollten Sie den kaufmännischen Bereich mit in den Fokus nehmen – dann haben Sie bei Ihren Kunden eigene Mitarbeiter sitzen, die natürlich vor allem Ihre Rechnungen immer pünktlich anweisen.
Ilka Müller-Weber: Das ist gar keine schlechte Idee. Aber das überlassen wir dann lieber den Spezialisten für kaufmännisches Personal.
arbeitsblog: Aber wie wirken Sie der Tatsache entgegen, dass sich der Cashflow hierdurch verschlechtert?
Ilka Müller-Weber: Wir haben uns von 2,5 Jahren dazu entschieden, Factoring zu nutzen. Deswegen bin ich da sehr entspannt.
arbeitsblog: Was macht Sie da so entspannt?
Ilka Müller-Weber: Nachdem wir unsere Rechnungen geschrieben haben, senden wir diese an unsere Kunden und quasi in Kopie an unseren Finanzierungspartner. Ein Großteil des Geldes befindet sich dann ca. 48 Stunden später auf unserem Konto – also früh genug, um Löhne, Krankenkassen, die BG und das Finanzamt zu bezahlen. Somit machen wir uns unabhängig vom Zahlungsverhalten unserer Kunden.
„Das spart uns jede Menge Zeit und wir können uns eben auf unser Kerngeschäft konzentrieren – gut qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die zu uns passen und diese an möglichst solvente Kunden zu entleihen.“
Ilka Müller-Weber über die Vorteile von Factoring
arbeitsblog: Die bestehende Unabhängigkeit entspannt Sie also. Und bringt die Nutzung von Factoring denn noch andere Vorteile mit sich?
Ilka Müller-Weber: Oh ja. Da wir das Full-Service-Factoring nutzen, haben wir den ganzen administrativen Kram wie die Debitorenbuchhaltung, das Mahn- und Inkassowesen an den Factor abgegeben. Das spart uns jede Menge Zeit und wir können uns eben auf unser Kerngeschäft konzentrieren – gut qualifizierte Mitarbeiter zu finden, die zu uns passen, und diese an möglichst solvente Kunden zu entleihen.
Zudem hat der Factor die Bonität unsere Kunden stetig im Blick. Und wenn es tatsächlich mal zu einen Forderungsausfall kommt (das kam zum Glück bei uns erst zweimal in unserer Firmenhistorie vor), dann reguliert der Factor auch dies. Ich sag ja, ich bin da sehr entspannt.
arbeitsblog: Das hört sich auch so an. Und wie profitieren Ihre Mitarbeiter davon?
Ilka Müller-Weber: Wenn man finanziell unabhängig ist, hat man keinen Druck und kann Mitarbeiter akquirieren, so viel man will (oder bekommt). Denn der Bedarf an Mitarbeitern im medizinischen Bereich ist groß. Und wenn die Finanzierung der Aufträge ja bereits im Vorfeld gesichert ist, muss ich mir keinen Kopf darüber machen. Und damit ist auch die Sicherheit für meine Mitarbeiter gewährleistet.
arbeitsblog: Wie kamen Sie zum Thema Factoring?
Ilka Müller-Weber: Ich hatte seinerzeit bereits über das Thema nachgedacht, war mir aber unsicher. Mir war in erster Linie wichtig, dass sich mein künftiger Finanzierungspartner in der Personaldienstleistung auskennt. Da hat mir jemand aus dem Partnernetzwerk von zvoove einen Factor empfohlen, der eben auch dort Netzwerkpartner ist. Und was soll ich sagen: Ich bin nach wie vor froh, dass ich mich so, also für Factoring entschieden habe.
arbeitsblog: Frau Müller-Weber, vielen Dank für das Gespräch!
EKF Finanz Frankfurt GmbH ist führendes Mitglied im Bundesverband Factoring für den Mittelstand. Weitere Informationen unter http://www.ekf-frankfurt.de
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Dieser Beitrag erschien zunächst im arbeitsblog für personaldienstleister.