Eine aktuelle Studie zeigt, dass Unternehmen im letzten Jahr weltweit deutlich länger auf das Begleichen ihrer Rechnungen warten mussten. Besonders lang ist die Wartezeit im Maschinenbau. Der Finanzierungsansatz Factoring kann hier und in anderen Branchen als Hilfsmittel für mehr Liquidität und effektives Risikomanagement eingesetzt werden.
Laut der Allianz Trade Studie hat sich die weltweite Zahlungsmoral im letzten Jahr signifikant verschlechtert. So mussten Unternehmen 2022 im Durchschnitt fünf Tage länger warten, bis ihre Rechnungen beglichen wurden. Laut den Studienmachern ist das ein stärkerer Anstieg als in den vorherigen sieben Jahren zusammen: Von 2015 bis 2021 hatte sich die Zeitspanne insgesamt um vier Tage verlängert.
Die weltweite Forderungslaufzeit betrug 2022 durchschnittlich 59 Tage. Die Forderungslaufzeit ist die Zeit von der Rechnungsstellung bis zum tatsächlichen Zahlungseingang auf dem Unternehmenskonto; es wird hier auch von den „Days of Sales Outstanding“ (DSO) gesprochen. Oftmals warten Unternehmen jedoch noch deutlich länger auf ihr Geld. So bleiben Forderungen bei 42 Prozent der Firmen mehr als 60 Tage unbezahlt; bei 17 Prozent der Unternehmen sind es laut Studie sogar 90 Tage. Bei der Betrachtung der einzelnen Branchen hat sich gezeigt, dass der Maschinenbau besonders von der schlechten Zahlungsmoral betroffen ist. Hier betragen die DSO im Durchschnitt mittlerweile 79 Tage.
Im Ländervergleich hat die Forderungslaufzeit besonders in China deutlich zugenommen – so warteten Lieferanten hier im Durchschnitt zehn Tage länger auf den Zahlungseingang. Mit 54 DSO liegt das Land aber immer noch über dem internationalen Schnitt. In Deutschland blieben Außenstände im Jahr 2022 vier Tage länger offen; die durchschnittliche Forderungslaufzeit lag bei 49 Tagen. Das sei laut Studienmachern im Vergleich noch moderat, aber ebenfalls eine deutliche Verschlechterung. Es muss hier auch bedacht werden, dass hiesige Unternehmen nicht nur durch den Binnenmarkt unter Druck stehen: Gerade Maschinenbauer aus der Exportnation Deutschland sind häufig auf das Zahlungsverhalten ihrer ausländischen Kunden angewiesen.
Auch höheres Insolvenzrisiko – Factoring kann helfen
Für 2023 rechnen die Studienmacher mit einer weiteren Eintrübung der Zahlungsmoral. Zudem geht die Studie von rund 15 Prozent mehr “Pleiten“ aus. Die Autoren verweisen dabei auf die Rolle der Zahlungsmoral als „Vorbote“ von Zahlungsverzögerungen oder -ausfällen und sogar Insolvenzen. Je länger Unternehmen auf ihr Geld warten müssten, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf unbezahlten Rechnungen sitzen blieben. Dadurch entstehen Liquiditätsrisiken, die bis zur Zahlungsunfähigkeit führen können.
Der Finanzierungsansatz Factoring kann in diversen Branchen helfen, das Liquiditätsrisiko wirkungsvoll zu minimieren. Hier werden Forderungen regelmäßig direkt nach Rechnungsstellung verkauft. Der kaufende Factoring-Partner überweist den Großteil des offenen Bruttobetrages unmittelbar auf das Unternehmenskonto. Somit wird das Unternehmen unabhängig von langen Forderungslaufzeiten. Durch Factoring können also Maschinenbauer und andere zudem die Gefahr von Zahlungsausfällen umgehen: Sollte ein Schuldner eine verkaufte Rechnung nicht begleichen können, übernimmt der Factoring-Partner einen möglichen Ausfall. Der Factoring-Nutzer erhält in jedem Fall den vollständigen Rechnungsbetrag.
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