Ziel jedes Unternehmens ist es, Außenstände schnellstmöglich in Liquidität zu verwandeln. Indem Sie Forderungen im Rahmen des sogenannten Factorings verkaufen, erhalten Sie umgehend einen Großteil des Rechnungsbetrags. Wir erklären Ihnen den Forderungsverkauf genauer. Zudem gehen wir auf seine Vorteile und seine Bedeutung für KMU ein.
Bei einem Forderungsverkauf tritt ein Unternehmen eine offene Forderung direkt nach Rechnungsstellung an einen Dritten, den Factor, ab. Dafür erhält es zunächst einen Großteil des Geldwerts der Forderung, die sogenannte „Bevorschussung der Forderung“. Bei einem echten Forderungsübergang gehen dabei auch die mit der Forderung verbundenen Rechte und Pflichten auf den Erwerber über. Das betrifft vor allem das Ausfallrisiko, das sogenannte Delkredere. Fällt der Schuldner einer Rechnung aus, trägt nach dem tatsächlichen Forderungsverkauf der neue Eigentümer der Forderung das Risiko. Damit eine Forderung verkauft werden kann, muss sie frei von Ansprüchen und Rechten Dritter sein. Die Forderung darf beispielsweise nicht bereits einem Kreditgeber als Sicherheit dienen.
Ganz einfach formuliert: Wenn Sie Ihre Forderungen regelmäßig an uns verkaufen, haben Sie anschließend in der Regel nichts mehr mit den offenen Rechnungen zu tun. Das sorgt dafür, dass Sie unmittelbar liquide werden und dies auch bleiben. Der Ablauf erfolgt in vier einfachen Schritten:
Werden offene Forderungen verkauft, ersparen Sie sich künftig das Warten auf den Zahlungseingang, um mit dieser Liquidität weiter zu arbeiten. Selbst mit Schuldnern vereinbarte Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen sind somit kein Problem mehr, da sich in der Regel 90 Prozent der Bruttorechnungssumme innerhalb von 48 Stunden nach Einreichung der Forderung auf Ihrem Konto befinden. Somit machen Sie sich unabhängig von Zahlungsziel und vom Zahlungsverhalten Ihrer Kunden.
Ein Forderungsverkauf stärkt die Handlungsfähigkeit eines Unternehmens, indem er unmittelbar liquide Mittel bereitstellt. Das ist vor allem für die Betriebe ein entscheidender Vorteil, die hohe und regelmäßige Vorleistungen stemmen müssen. Durch die sofort verfügbare Liquidität wird es zudem möglich, sich kontinuierlich Skonti, Boni oder andere Rabatte im Einkauf zu sichern. Dadurch können Erträge im Einkauf erzielt und das Working-Capital-Management effektiviert werden.
Setzen Sie die Mittel aus dem Verkauf offener Forderungen dafür ein, die eigenen Verbindlichkeiten zeitnah abzubauen, stärkt das nicht nur das Vertrauensverhältnis zu Ihren Partnern und Lieferanten: Es verkürzt auch die Bilanz und erhöht die Eigenkapitalquote Ihres Unternehmens, was ein wichtiger Faktor für den Zugang zu anderen Finanzierungen wie Krediten sein kann.
Eine zentrale Herausforderung fast aller Unternehmen, die Verhinderung von Forderungsausfällen, wird durch den Forderungsverkauf ebenfalls hinfällig. Da wir als Käufer das sogenannte Delkredere, das Ausfallrisiko, übernehmen, sind Sie vor einem Forderungsverlust, zum Beispiel im Falle einer Schuldnerinsolvenz, gänzlich sicher.
Forderungen zu verkaufen, kann sich vor allem für Unternehmen des Mittelstands rechnen. Hierzu gehören im Speziellen Zeitarbeits- und Gebäudereinigungsfirmen sowie Unternehmen, die sich in den Bereichen Transport, Logistik, Handel, Produktion und Weiterverarbeitung bewegen – also Unternehmen, für die der Zugang zur klassischen Fremdfinanzierung über Kredite mit zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Hürden verbunden ist. Grund hierfür sind die strengen Reglementierungsvorschriften der letzten Jahre, an die Banken bei der Kreditvergabe gebunden sind. Durch den häufig hohen Anteil an bestehenden Fremdfinanzierungen und die damit geringe Eigenkapitalquote von mittelständischen Unternehmen kann es schnell zu Schwierigkeiten im Zuge von Kreditratingverfahren kommen – die Bonität reicht hier für eine erneute Vergabe oft nicht mehr aus.
Wird die Liquidität aus dem Forderungsverkauf zur Optimierung der Bilanz genutzt, wird das Finanz-Rating von Mittelstandsunternehmen im Rahmen der Kreditvergabe in aller Regel positiv beeinflusst. Dadurch steigen nicht nur die Chancen auf eine Vergabe an sich – oft können durch den geringeren Verschuldungsgrad auch bessere Konditionen bei den Banken erzielt werden.
Auch Mittelständler aus der Kommunikations-, Marketing-, E-Commerce- und IT-Branche, die meist nicht über die erforderlichen materiellen Sicherheiten für umfassende Kreditlinien verfügen, finden im Forderungsverkauf eine Finanzierungsalternative. Für den operativen Alltag können mittelständische Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen gleich eine ganze Reihe an praktischen Vorteilen aus dem Forderungsverkauf ziehen: Anstatt eines durch Zahlungsziele lange Zeit gebundenen Kapitals verfügen sie über schnell verfügbare Liquidität. Mit dieser lassen sich:
Der Forderungsverkauf ist ein effizientes Instrument zur Optimierung Ihrer Außenstände und ein Kernaspekt des Factorings. Doch die Finanzierungsart ist eine umfangreiche Dienstleistung, die noch einiges mehr zu bieten hat. So besteht Factoring aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Ansätze, die passgenau auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Unternehmen zugeschnitten sind. Neben dem offenen Factoring gibt es beispielsweise die stille Variante, bei der ein Schuldner nicht über den Verkauf der Forderung informiert wird. Beim Inhouse-Factoring verbleiben Leistungen wie die Debitorenbuchhaltung und Mahnwesen in Ihrem Unternehmen und beim Ausschnittfactoring werden nur bestimmte Forderungen an uns verkauft.
Die umfassendste und kundenorientierteste Factoring-Art ist sicher das Full-Service-Factoring. Da wir hier im Zuge des Forderungsankaufs auch die Debitorenbuchhaltung sowie das Mahn- und Inkassowesen übernehmen, entlasten wir Sie zusätzlich in Ihrer Administration. Sie können sich somit auf das ganz Wesentliche konzentrieren – Ihr Business. Als Factoring-Spezialist mit langjähriger Erfahrung in unterschiedlichsten Branchen bieten wir Ihnen dabei maßgeschneiderte Lösungen für Ihren Forderungsverkauf und das nötige Händchen für den zielgerichteten Service.
Wie sich gezeigt hat, löst der Verkauf offener Forderungen gleich mehrere Herausforderungen mittelständischer Unternehmen: Lange Zahlungsziele und damit unnötig gebundenes Kapital werden hinfällig. Betriebe besitzen unmittelbar die notwendige Liquidität, um flexibel zu agieren und unterschiedlichste Projekte anzugehen. Durch den Forderungsverkauft besteht somit eine weitere Finanzierungsoption, wenn beispielsweise kein weiterer Bankkredit aufgenommen werden kann. Überdies sind Sie so vor Zahlungsausfällen Ihrer Schuldner geschützt. Im Kontext des Factorings kann der Verkauf offener Forderungen seine Vorzüge kontinuierlich ausspielen. Hinzu kommt ein umfassendes und präzise auf Ihre Bedürfnisse abstimmbares Leistungspaket.
Forderungsverkauf und Factoring haben Ihr Interesse geweckt? Kontaktieren Sie uns und lassen Sie uns über Ihre individuellen Anforderungen sprechen.