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Einfluss von Factoring auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen

25. Mai 2023 3 Minuten Lesezeit

KMU stehen immer wieder vor Herausforderungen, wenn es darum geht, Kredite bei Banken aufzunehmen. Mit Blick auf die aktuell restriktive Kreditvergabe fürchten viele, dass sich eine Kreditanfrage gar nicht erst lohnt. Besonders für KMU ist es aber wichtig, auch an Fremdkapital zu gelangen. In diesem Beitrag wollen wir zeigen, wie Factoring sich auf die Kreditwürdigkeit von Unternehmen auswirkt und Konditionen bei Banken verbessern kann.

 

Der aktuelle Bank Lending Survey (BLS) ergab, dass im ersten Quartal 2023 strengere Vergaberichtlinien für Unternehmenskredite galten. Damit nahm auch die Kreditablehnungsquote weiter spürbar zu. Laut den befragten Banken liegt dies vor allem am gestiegenen Kreditrisiko durch die gesamtwirtschaftliche Situation. Durch die Straffung der Kreditbedingungen mussten Unternehmen zudem bei einer Kreditvergabe mit zunehmenden Anforderungen rechnen. Erleichterung ist vorerst nicht in Sicht: Im zweiten Quartal 2023 planen Banken, ihre Kreditrichtlinien noch weiter zu verschärfen. Da viele Unternehmen allerdings auf Fremdkapital angewiesen sind, ist es für sie zentral, die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern. Factoring kann hier eine Unterstützung bieten.

Auswirkungen von Factoring auf die Kreditvergabe

Ob ein Unternehmen kreditwürdig ist, wird in einer Bonitätsprüfung ermittelt; sowohl Zahlungsfähigkeit als auch -willigkeit werden hier untersucht. Die Kreditwürdigkeit kann dadurch erhöht werden, dass ein Betrieb seine Bilanz optimiert. Hierfür kann unter anderem die Finanzierungsmethode Factoring genutzt werden. Denn: Durch den Verkauf offener Forderungen wird der Factoring-Anbieter zu deren Eigentümer, wodurch die Forderungen nicht mehr in der Bilanz des Unternehmens erscheinen.

Zugleich erhöht der Betrieb durch die freien Geldmittel seine Liquidität. Beides wirkt sich positiv auf die Eigenkapitalquote aus. Und steigt diese, werden sowohl die Fremdkapital- als auch die Verschuldungsquote geringer. Die gewonnene Liquidität kann dazu genutzt werden, eigene Verbindlichkeiten oder Kreditverpflichtungen zu tilgen. Durch die Verwendung der frischen Liquidität aus dem Forderungsverkauf zum Tilgen von Verbindlichkeiten entsteht ein Aktiv-/Passivtausch in der Bilanz. Somit reduziert sich die Bilanzsumme und die Eigenkapitalquote erhöht sich im Verhältnis zur Bilanzsumme. Die Bilanz wird optimiert – und damit auch die Bonität.

Praxistipp: Soll die Bilanz durch einen neuen Factoring-Vertrag verbessert werden, ist es wichtig, auf den richtigen Zeitpunkt der Forderungsverkäufe zu achten. Damit die Verbesserungen bei Kreditverhandlungen überhaupt berücksichtigt werden können, müssen die Forderungen vor dem Stichtag der betreffenden Bilanz verkauft worden sein. Oft ist dies der letzte Tag des Geschäftsjahres. Das Datum kann aber abweichen.

Factoring-Verträge: Hilfe bei Kreditverhandlungen

Die Verbesserung der Bilanz hat positive Auswirkungen auf das Rating des Unternehmens, das durch die Bank vollzogen wird. Dieses spielt bei Kreditverhandlungen eine entscheidende Rolle. Indem die Firma ihre Eigenkapitalquote verbessert hat, ist aber nicht nur die Kreditvergabe an sich wahrscheinlicher. Eine gute Bonität sorgt oft auch für günstigere Kreditkonditionen: Finanzierungskosten können sinken und es werden möglicherweise weniger zusätzliche Sicherheiten verlangt.

Auf eine alternative Finanzierungsmethode wie Factoring zu setzen, kann zudem einen überzeugenden Effekt auf die Bankberater haben. Denn Factoring-Verträge sind ein klares Indiz für langfristige gesicherte Liquidität und konsequentes Risikomanagement seitens des Unternehmens. Daher können sie bei Verhandlungen mit potenziellen Finanzierern einen guten Eindruck machen und die Erfolgsaussichten erhöhen.

Das Risikomanagement wird durch Factoring dahingehend verbessert, da auch eine Absicherung gegen einen möglichen Zahlungsausfall eines Kunden/Debitors des potenziellen Kreditnehmers inkludiert ist. Factoring fordert darüber hinaus keine zusätzlichen Sicherheiten von Unternehmen, wodurch sie diese für die Banken freihalten können.

Factoring – Impulsgeber für Bankkredite

Zusammengefasst lässt sich sagen: Kreditgeber sehen in Verhandlungen mit Factoring nutzenden Unternehmen, dass diese grundsätzlich finanziell gut aufgestellt, abgesichert sowie zahlungsfähig und -willig sind. Letztlich sind Factoring und Bankkredite Finanzierungsinstrumente, die parallel nutzbar sind und Synergien bieten. Sowohl Unternehmen als auch Banken profitieren – Unternehmen gelangen zuverlässiger an liquide Mittel sowie Fremdkapital und Banken sehen sich bei der Kreditvergabe geringeren Risiken gegenüber.

Sie wollen mehr darüber erfahren, wie Factoring Kreditverhandlungen erleichtern kann? Kontaktieren Sie gerne unseren Experten.

Der Blog-Artikel wurde geschrieben von

Wolfgang Roell

Marketing und Vertrieb

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