Factoring-Branche: erfolgreiches erstes Halbjahr und positive Aussichten

Factoring hat sich als Finanzierungsform in Deutschland als krisentauglich erwiesen und befindet sich erneut auf Wachstumskurs. Dies sind zwei zentrale Schlüsse, die sich aus einer Umfrage des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM) ziehen lassen. Der Verband hatte seine Mitgliedsunternehmen um Auskunft gebeten. Mit positivem Ergebnis: 87 Prozent der mittelständischen Factoring-Partner erwarten für 2021 Umsatzzuwächse. Weitere 62 Prozent rechnen zudem mit einer positiven Entwicklung des Neukundengeschäfts. Zum Vergleich: Im Pandemie-Jahr 2020 waren im Rahmen der Umfrage lediglich 58 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einer guten Entwicklung ihrer Geschäfte ausgegangen.

Deutlicher Aufwärtstrend am Factoring-Markt

Im ersten Halbjahr 2021 hatten fast alle befragten Gesellschaften ein Plus gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Die unterschiedlich starke Betroffenheit der Kundenbranchen durch die Pandemie spiegelt sich allerdings auch im Geschäft mit dem Forderungsankauf wider. Entsprechend bewegten sich die Umsätze im ersten Halbjahr zwischen einer Steigerung um 74 Prozent und einem Absinken um 26 Prozent. Der Vergleich mit dem vergangenen Jahr zeigt dennoch eine deutliche Entspannung. Damals lagen die Zahlen zwischen minus 28 und plus 45 Prozent. Dass jedoch auch im pandemiegeprägten Vorjahr Umsatzzuwächse möglich waren, zeigt: Factoring ist krisentauglich und hat sich für viele Unternehmen bewährt. Die Umfrageergebnisse bestätigen zudem einen bereits jahrelangen Trend. So wird die Finanzierungsform von immer mehr kleineren und mittleren Unternehmen genutzt. Ihr Anteil wuchs 2020 auf 95,4 Prozent – von zuvor 93,4 Prozent.

Gut aufgestellt für die Herausforderungen kommender Jahre

Gestärkt durch diese positive Entwicklung dürfte die Factoring-Branche gut vorbereitet sein auf die Herausforderungen der nächsten Jahre. Diese liegen für 81 Prozent der Befragten Gesellschaften in einer möglichen Verschärfung des Aufsichtsrechts und für 67 Prozent in der voranschreitenden Digitalisierung. Auch der Fachkräftebedarf wird die Unternehmen der Branche weiter fordern, so der Tenor der Befragten. Ein hingegen nur noch geringes Risiko wird, der Umfrage zufolge, in Unternehmensinsolvenzen gesehen – 37 Prozent.

Markt mit Wachstumspotenzial

Die Ergebnisse der Erhebung zeigen nicht nur, dass die Branche insgesamt gut durch die und aus der Krise gekommen ist. Im hiesigen Factoring-Markt steckt zudem noch erhebliches Entwicklungspotenzial. So habe die Relation von Factoring-Umsatz und Bruttoinlandsprodukt zwar ihren bisherigen Höchststand erreicht: diese sogenannte Factoring-Quote liegt aktuell bei 8,5 Prozent. Der Durchschnitt innerhalb der europäischen Union beträgt allerdings mehr als 11 Prozent. Es bieten sich entsprechend noch umfangreiche Möglichkeiten, mittelständische Unternehmen mit einem Forderungsankauf und den daraus resultierenden Leistungen wie sofortiger Liquidität, dem Schutz vor Zahlungsausfall, Debitorenmanagement und Inkasso-Abwicklung zu unterstützen.

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