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Unterscheidung von Factoring und Inkasso

19. März 2025 3 Minuten Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

    Factoring und Inkasso sind beides Dienstleistungen, die Unternehmen nutzen, um das Forderungsmanagement zu optimieren. Trotz einiger Gemeinsamkeiten in der Handhabung von Forderungen weisen sie signifikante Unterschiede in ihren Funktionen und Zielsetzungen auf.

    Was ist Factoring?

    Factoring ist ein Finanzierungsinstrument, bei dem Unternehmen ihre Forderungen an einen Dritten, den Factor, verkaufen. Dieser zahlt dem Unternehmen einen Großteil des Forderungsbetrags sofort aus, und übernimmt das Risiko von Forderungsausfällen sowie die Übernahme der Debitorenbuchhaltung, des Mahn- und Inkassowesens.

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    Vorteile des Factorings

    • Sofortige Liquidität: Der Verkäufer der Forderungen erhält umgehend Geld, was die Cashflow-Position verbessert.
    • Risikoübernahme: Der Factor übernimmt das Ausfallrisiko der Forderungen.
    • Verwaltungsentlastung: Die Übertragung des Forderungsmanagements inkl. Inkasso an den Factor spart dem Unternehmen Geld und Ressourcen.

    Was ist Inkasso?

    Inkasso bezeichnet den Prozess des Einziehens überfälliger Forderungen durch spezialisierte Unternehmen, die Inkassobüros. Im Gegensatz zum Factoring kauft das Inkassobüro die Forderungen nicht, sondern handelt im Auftrag des Gläubigers, um die Schulden einzutreiben.

    Vorteile des Inkassos

    • Effizienzsteigerung: Inkassobüros sind darauf spezialisiert, Zahlungen von Schuldnern effizient einzutreiben.
    • Kein Verkauf der Forderungen: Der Gläubiger behält das Eigentum an den Forderungen und nutzt lediglich den Dienst des Inkassobüros zur Geldbeschaffung.
    • Rechtliche Unterstützung: Inkassobüros haben Erfahrung (wie auch die Factors) im Umgang mit rechtlichen Aspekten des Forderungseinzugs.

    Unterschiede zwischen Factoring und Inkasso

    Ziel und Mechanismus

    • Factoring: Ziel ist die Finanzierung, und Risikoübertragung und die Abgabe administrativer Aufgaben. Das Unternehmen verkauft seine Forderungen und erhält dafür sofort Geld.
    • Inkasso: Ziel ist der Einzug überfälliger Forderungen ohne Verkauf. Das Inkassobüro agiert als Agent, der im Auftrag des Gläubigers handelt.

    Risikoübernahme

    • Factoring: Der Factor übernimmt das Risiko von Forderungsausfällen.
    • Inkasso: Das Risiko eines Forderungsausfalls bleibt beim ursprünglichen Gläubiger, da das Inkassobüro keine Forderungen kauft.

    Beziehung zum Schuldner

    • Factoring: Beim Factoring tritt der Factor in die Rolle des Gläubigers ein, und der ursprüngliche Gläubiger entlastet sich administrative, auch von der Nachverfolgung überfälliger Forderungen.
    • Inkasso: Beim Inkasso bleibt der ursprüngliche Gläubiger der Gläubiger, und das Inkassobüro handelt lediglich in seinem Auftrag.

    Fazit

    Die Entscheidung zwischen Factoring und Inkasso hängt stark von den Bedürfnissen des Unternehmens ab. Factoring eignet sich für Unternehmen, die eine sofortige Liquidität suchen (wegen langer Zahlungsziele der Debitoren oder einer Wachstumsstrategie) und bereit sind, ihre Forderungen zu verkaufen. Inkasso ist hingegen besser für Unternehmen geeignet, die ihre Forderungen behalten und lediglich Unterstützung beim Einzug überfälliger Beträge suchen. Beide Dienste bieten effektive Lösungen zur Verbesserung der finanziellen Stabilität und des Cashflows.

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    Der Blog-Artikel wurde geschrieben von

    Wolfgang Roell

    Marketing und Vertrieb

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