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Factoring im Jahr 2024 – Interview mit Experte Wolfgang Roell

12. Dezember 2024 3 Minuten Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

    Das Jahr 2024 stand im Zeichen einer unter Druck geratenen Gesamtwirtschaft, einer schwächelnden Konjunktur und steigender Insolvenzzahlen. Wie hat sich unter diesen Voraussetzungen die Wahrnehmung der alternativen Finanzierungsart Factoring im Mittelstand verändert? Wir sprachen mit unserem Experten Wolfgang Roell über ein nicht ganz einfaches und doch erfolgreiches Jahr.

    Herr Roell, hat sich die Wahrnehmung des Factorings im Mittelstand dieses Jahr verändert?

    Das kann ich ganz eindeutig mit ja beantworten. Wir haben festgestellt, dass das Interesse an unserem Ansatz größer geworden ist. Das hatte grundsätzlich mit der angespannten Wirtschaftslage zu tun: Wenn die Zahl der Insolvenzen steigt, dann suchen Unternehmer verständlicherweise Sicherheit. Und durch die Absicherung, der von uns regelmäßig angekauften Forderungen, können wir im Rahmen des Factorings Schutz vor Zahlungsausfällen bieten. Zudem merken wir ganz deutlich, dass sich Unternehmer heute stärker um Finanzierungsalternativen kümmern. Es ist schlicht schwieriger geworden, an einen Bankkredit zu gelangen. Sei es wegen der zunehmenden gesetzlichen Regulierungen oder wegen der steigenden Insolvenzen – die Banken schauen einfach viel kritischer auf Anfragen und zeichnen nicht mehr so leicht Kredite. Außerdem hat gegenüber dem Factoring ein deutlicher Bewusstseinswandel stattgefunden. Das begann zwar schon vor vielen Jahren, ist aber 2024 noch einmal deutlich zu spüren gewesen: Unternehmer verlieren alte Vorbehalte und stehen dem Ansatz als pragmatischer Lösung viel offener gegenüber.

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    Aus welchen Branchen kamen Ihre Neukunden dieses Jahr und wofür nutzen sie das Factoring?

    Die Neuzugänge kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen, etwa Transport und Logistik, Werkzeugbau, IT-Beratung oder der Personaldienstleistung. Ebenso vielfältig sind auch die Gründe. Manche benötigen Liquidität für die Digitalisierung. Außerdem bekommen viele Unternehmen die gegenwärtige Wirtschaftslage am eigenen Leib zu spüren, da sie ihren Kunden längere Zahlungsziele einräumen müssen oder diese schlicht verspätet zahlen. Hiervon wollen sich Betriebe durch das Factoring unabhängig machen, denn sie bekommen den Großteil der Rechnung dabei ja bereits nach 48 Stunden ausgezahlt. Gerade in kleinen und mittleren Betrieben wünschen sich die Menschen zudem, dass sie jemand, angesichts von immer mehr Bürokratie und Personalknappheit, entlastet. Deshalb sind viele froh über das Add-on, das wir ihnen mit der Übernahme des kompletten Debitorenmanagements, also des Mahn- und Inkassowesens bieten.

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    Wie wirkt sich die derzeitige Lage auf die Nachfrage nach Factoring aus? Wohin geht die Entwicklung Ihrer Meinung nach?

    Wir hatten 2024 viele Anfragen, das war aber auch schon in den vergangenen Jahren so. Was sich dagegen deutlich verändert hat, war die Abschlusswilligkeit der Kunden. Wo 2023 zwar Interesse gezeigt und dann aber doch wieder abgesprungen wurde, waren die Kunden dieses Jahr oftmals entschlossener und haben die Verträge unterzeichnet. Das hat meines Erachtens auch mit dem Leidensdruck durch die schwächelnde Wirtschaft zu tun, der im Vergleich zum vergangenen Jahr noch einmal zugenommen hat. Einer der Vorteile des Factorings ist es aber, dass es sowohl in angespannten als auch in guten Zeiten unterstützt. Wenn es gut läuft, dann hilft es dabei, Umsätze zu finanzieren. Und genau das erwarten wir für das nächste Jahr: Die Stimmung dürfte sich durch eine neue Regierung und neue wirtschaftspolitische Impulse verbessern. Dann werden auch die Unternehmen sicher wieder investitionsfreudiger und auch die Umsätze steigen, während Factoring für die nötige Liquidität sorgt.

    Sie haben Fragen zu uns oder unseren Factoring-Leistungen? Dann sprechen Sie gleich persönlich mit unserem Experten.

    Der Blog-Artikel wurde geschrieben von

    Wolfgang Roell

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