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Papier-, Druck- und Holzindustrie: Wie Factoring in Krisenzeiten hilft

23. Mai 2022 3 Minuten Lesezeit

Eine Blitzumfrage der Druck- und Medienverbände aus dem Februar dieses Jahres ergab, dass 80 Prozent der Unternehmen der Branche unter den massiven Umwälzungen der Papiermärkte leiden; ein Fünftel der Bertriebe sieht sich sogar in der Existenz bedroht. Teilweise stiegen die Papierpreise im vergangenen Jahr um mehr als fünfzig Prozent an. Auch 2022 ist keine Erholung in Sicht: Aufgrund des Ukraine-Krieges sind Lieferketten unterbrochen und Herstellungskosten haben sich wegen hoher Energiepreise nochmals erhöht.

Mit einem ähnlichen Szenario hat die Holzindustrie zu kämpfen. Zwar verzeichnet die Branche insgesamt einen Aufwärtstrend dank des Baubooms, dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie und des Krieges deutlich spürbar. Materialmangel und hohe Nachfragen führen hier zu Engpässen. Viele Betriebe erleiden infolgedessen Herausforderungen bezüglich ihrer Liquidität; kurzfristige Bankdarlehen als Lösung sind eher unwahrscheinlich. Alternative Finanzierungsansätze wie der Forderungsverkauf können hingegen ein probates Mittel zur Umsatzfinanzierung sein.

Preissteigerungen ausgleichen und Kundenbindung stärken

Durch den Verkauf offener Forderungen an einen Factor werden lange Zahlungsziele ausgehebelt und der getätigte Umsatz steht dem Unternehmen größtenteils unmittelbar als Liquidität zur Verfügung. Der Vorteil für die Schuldner: Kunden können weiterhin das vereinbarte Zahlungsziel nutzen, um die Rechnung im Anschluss beim Factor zu begleichen. Mit der gewonnenen Liquidität können von Factoring-Nutzern Einkaufsskonti und Rabatte in Anspruch genommen werden, die wiederum gestiegene Produktions- und Materialkosten teils ausgleichen. So müssen höhere Energie- und Rohstoffkosten etwa bei Papier und Holzfasern nicht zwangsläufig an Abnehmer weitergegeben werden.

Schutz vor Zahlungsausfall und administrative Erleichterung

Neben der sofortigen Liquidität bietet das Finanzierungsmodell Factoring noch andere Vorzüge, die sich positiv auf den Geschäftsalltag auswirken. Durch Pandemie und Ukraine-Krieg können jederzeit essenzielle Handelspartner ausfallen – und damit relevante Zahlungen ausbleiben. Dadurch dürften manche Papierhersteller und Holzverarbeiter schnell in eine finanzielle Schieflage geraten. Factoring beseitigt dieses Risiko: Dank der Übernahme des sog. Delkredere durch den Factor bekommen Betriebe bei etwaigen Zahlungsausfällen dennoch ihre Außenstände beglichen. Zusätzlich werden durch die Übernahme des Forderungsmanagements durch den Finanzierungsdienstleister interne Kapazitäten für geschäftliche Kernaufgaben frei. So kann – etwa bei einer Druckerei – besser auf plötzliche Ereignisse reagiert werden, beispielsweise Streiks bei einem Zulieferer, wie es zuletzt in nordeuropäischen Papierfabriken der Fall war.

Positive Nebeneffekte dank Factoring

Auch wenn für die Inanspruchnahme von Factoring-Dienstleistungen Gebühren und Zinsen anfallen, sind diese auf lange Sicht trotzdem oftmals nicht höher als Zinsen für Bankkredite oder dauernde Kontokorrentnutzung. Zudem kann sich die Tilgung von Dauerschulden senkend auf die Gewerbesteuer auswirken. Wer daneben offene Forderungen und eigene Verbindlichkeiten zeitnah reduzieren kann, verbessert zusätzlich Bilanz und Rating. Wenn das Unternehmen einen Aufschwung erlebt, neue Kunden akquirieren und die eigenen Umsätze steigern kann, steigert auch seine eigene Liquidität durch den Forderungsverkauf – die Liquidität durch Factoring wächst also bei steigenden Umsätzen ebenfalls mit.

Sie interessieren sich für die Optionen, die Factoring im Papier-, Medien- und Druckgewerbe bietet? Unser Experte berät Sie gerne.

Der Blog-Artikel wurde geschrieben von

Wolfgang Roell

Marketing und Vertrieb

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