Ausreichend finanzielle Mittel zu haben, ist für das Wachstum von jungen Unternehmen essenziell. Für viele Start-ups stellt das aber eine Herausforderung dar. Die generelle Zurückhaltung der Banken und die hohe Risikowahrnehmung von Investoren führen dazu, dass Unternehmer häufig eigene Ersparnisse für die Finanzierung aufbrauchen. Es geht aber auch anders: Finanzierungsalternativen wie Factoring können Start-ups bei ihrem Vorhaben unterstützen.
Die aktuellen Krisen machen es Unternehmen, die sich am Markt etablieren wollen, nicht leicht. Dabei stellen nicht nur der Fachkräftemangel, die hohe Inflation und die weltpolitische Unsicherheit Herausforderungen dar. Auch die Finanzierung des Geschäftsbetriebs erweist sich häufig als schwierig. Laut dem Deutschen Startup Monitor von PwC für 2022 ist die Kapitalbeschaffung eine der größten Hürden vieler junger Firmen. Der durchschnittliche Kapitalbedarf liegt bei über drei Millionen Euro. Etwa 75 Prozent nutzen eigene Ersparnisse für die Finanzierung – obwohl nur 29 Prozent diese Art der Kapitalbeschaffung favorisieren.
Die Finanzierung über risikoaffine Investoren ist im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Krise schwieriger geworden. So wünschen sich 44 Prozent der Befragten eine Finanzierung über Venture Capital, doch nur 19 Prozent haben tatsächlich Zugang zu diesem Wagniskapital. 43 Prozent erhoffen sich die Unterstützung strategischer Investoren, aber lediglich 16 Prozent können auf solche Geldgeber zählen. Die momentane Unsicherheit lässt die gewohnten Investoren vorsichtig agieren. Der Wunsch nach anderen Finanzierungsquellen ist bei Start-ups entsprechend groß.
Doch junge und wachsende Unternehmen haben nur einen begrenzten Zugang zur traditionellen Bankenfinanzierung und klassischem Fremdkapital. Hinzu kommt: Bankhäuser passten ihre Kreditrichtlinien im ersten Quartal 2023 aufgrund des gestiegenen Kreditrisikos restriktiv an, so eine Umfrage der Bundesbank. Das dürfte die Affinität der Banken gegenüber riskanten Engagements wie Start-ups und Wachstumsunternehmen noch weiter verringern.
Fernab von Neugründungskrediten und staatlichen Fördermitteln an Liquidität zu gelangen, ist für viele junge Betriebe daher nicht leicht. Doch wer sich weitere Finanzierungsquellen erschließen möchte, etwa um freie Mittel für das Tagesgeschäft zu erhalten, kann auf zahlreiche alternative Modelle zurückgreifen. Zwei davon sollen hier kurz beschrieben werden.
Leasing: Hier können Betriebe Firmenfahrzeuge, Maschinen oder Anlagen gegen eine Leasingrate mieten. Besonders für junge Unternehmer ist die Anschaffung solcher Güter oftmals mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Durch Leasing kann die Liquidität geschont werden, da nicht der gesamte Kaufpreis bezahlt werden muss. Gerade Anfangsinvestitionen – und damit der Kapitalbedarf – lassen sich so verringern.
Factoring: Factoring ermöglicht durch den regelmäßigen Verkauf offener Forderungen schnellere Liquidität. Die eigenen Umsätze werden gewissermaßen bevorschusst und stehen umgehend bereit. Das schafft auch bei langen Zahlungszielen Handlungsspielraum; Zahlungsverzögerungen der Kunden sind weniger relevant. Start-ups profitieren zudem von einem Schutz vor Forderungsausfällen und einer verbesserten Bilanz. Auch die Bonitätsprüfung, die Debitorenbuchhaltung sowie das Mahn- und Inkassowesen können von Factoring-Anbietern übernommen werden. So bleibt dem jungen Team mehr Zeit für das Kerngeschäft und die Wachstumsstrategie.
Bei solchen Finanzierungsalternativen ist vorausschauendes Planen zentral. Zudem sollten Finanzierungsformen genutzt werden, die sich für das Unternehmen und die Branche eignen. Oft können die Ansätze auch kombiniert werden – bestenfalls ergibt sich daraus ein flexibler Finanzierungsmix, der sich leicht an veränderte Rahmenbedingungen anpassen lässt. Gerade in einer Zeit permanenten Wandels sind Flexibilität und Resilienz auch bei der Finanzierung nicht zu unterschätzende Faktoren.
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